Vitalfunktionen

Atmung

Die Atmung ist eine Vitalfunktion des Menschen. Das heißt, dass der Mensch ohne zu atmen nicht überleben kann. Daher ist es auch für den Ersthelfer von großer Bedeutung, erkennen zu können, ob der Verletzte atmet oder nicht. Dies macht er am besten folgender maßen:

  • Sicherstellen, dass der Verletzte sich in einer Lage befindet, in der er überhaupt atmen kann. Hierzu sollte man die Person auf den Rücken legen und ihren Kopf überstrecken, da man nur so sicher sein kann, dass nicht seine eigene Zunge die Atemwege verlegt. (Versucht einmal die Zunge so weit wie möglich nach hinten zu bringen und gleichzeitig durch die Nase oder den Mund einzuatmen. Es geht nicht!)
  • Man kann sehen, ob sich der Brustkorb hebt und senkt. (Bei der Einatmung hebt sich der Brustkorb, um Platz für die eindringende Luft zu schaffen. Bei der Ausatmung senkt er sich, um die Luft herauszupressen.)
  • Man kann die ein- und ausströmende Luft hören, wenn man sein Ohr über Mund und Nase der Person hält (hierbei kann man auch den Ausatemstrom spüren).
  • Man kann außerdem am Bauch fühlen, ob sich der Patient atmet, oder nicht.
  • Praktisch: Am Besten, man legt eine Hand auf den Bauch und hört zeitgleich an Nase und Mund.

Puls

Eine weitere Vitalfunktion ist der Blutkreislauf. Er ist notwendig, um den ganzen Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Diesen Blutkreislauf kann man durch das Pulsmessen kontrollieren. Das Herz pumpt das Blut durch den Körper. Es funktioniert so ähnlich wie eine Luftpumpe. Wenn man auf die Luftpumpe tritt, kommt vorne ein Luftstoß heraus. Danach zieht die Pumpe durch eine andere Öffnung Luft an, um beim nächsten Mal wieder einen Luftstoß abgeben zu können. Genau so ist es auch beim Herz. Immer wenn es sich zusammenzieht, kommt vorne ein Blutschwall heraus (beim Ausdehnen saugt es sich mit Blut durch eine andere Öffnung wieder voll).Wenn nun dieser Schwall durch die Adern durch den ganzen Körper fließt, dehnt er die Adernwand etwas. Genau dieses Dehnen der Adern kann man an ein paar Stellen des Körpers tasten. Dies nennt man Puls. Da jeder Blutschwall, der so stark ist, daß er die Aderwand dehnen kann, durch das Pumpen des Herzens verursacht wird, kann man durch das Tasten des Puls einen genauen Rückschluss auf die Herztätigkeit ziehen.
Der Puls ist nur an einigen Stellen des Körpers zu fühlen, da die Arterien, an denen man das Aufblähen der Aderwand spüren kann, meist tief im Körperinneren liegen. Die beiden bekanntesten Arten, den Puls zu fühlen, sind an der Unterarminnenseite kurz vor dem Handansatz (im Handgelenk) und am Hals. Dabei geht man folgenderweise vor:

  • Handgelenk: Mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger von der Daumenseite der Person den Puls tasten.
  • Hals: Mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger den Kehlkopf tasten und dann in die seitliche Halsgrube rutschen, wo der Puls tastbar ist.
  • Wichtig: Üben, üben, üben, um auch in hektischen Situationen den Puls garantiert richtig tasten zu können.

Interessant ist es, den Puls vor und nach sportlicher Betätigung zu fühlen. Probiert es aus und fragt euch, warum es so einen Unterschied gibt.

Stand: 11.05.2021